Die neue Regierung kommt langsam, aber vehement ins Handeln. Der aktuelle Vorstoß: Ab 2024 wird der Einbau neuer Heizungsanlagen auf Basis von Heizöl und Erdgas verboten. Zudem sollen 65 Prozent des Energieverbrauchs aus erneuerbaren Quellen gewonnen werden.
Die neue Regierung kommt langsam, aber vehement ins Handeln. Der aktuelle Vorstoß: Ab 2024 wird der Einbau neuer Heizungsanlagen auf Basis von Heizöl und Erdgas verboten. Zudem sollen 65 Prozent des Energieverbrauchs aus erneuerbaren Quellen gewonnen werden. Ab 2045 ist geplant, den Betrieb von Öl- und Gasheizung komplett zu verbieten und zu sanktionieren.
Die Pläne von Robert Habeck verunsichern viele Immobilienbesitzer. Sie haben jedoch im Grunde keine Wahl mehr. Wer seine in die Jahre gekommene Öl- oder Gasheizung nicht durch umweltfreundlichere Alternativen ersetzt, dem drohen ab 2045 saftige Bußgelder. Bereits zum jetzigen Zeitpunkt büßen Immobilien, die nicht energieeffizient sind und daher eine schlechte Energieklasse aufweisen, erheblich an Wert ein.
Experten wie z.B. Ingenieurbüros errechnen den Energiekennwert der Immobilie und geben damit Aufschluss darüber, wieviel Energie ein Haus oder eine Wohnung tatsächlich verbraucht. Die Angabe erfolgt in Kilowattstunden pro Quadratmeter (kWh/m²). Diese Werte bilden die Grundlage für die Einteilung in Energieklassen: Von A+ (als bestem Wert) bis H ist alles dabei. Der Energiebedarf der Immobilie ergibt sich dabei aus diversen Faktoren: Heizungsanlage, Dämmung der Gesamtimmobilie, deren Größe und andere Aspekte wie z.B. die Dämmung der Fassade oder die Isolierung der Fenster.
Aktuell besitzt ein Großteil der deutschen Immobilien, genau gesagt ¾ des Gesamtbestandes, die Energieklasse D oder schlechter. Lediglich 13 Prozent weisen Topwerte auf und liegen bei A+, A und B. Für die Besitzer ersterer Gruppe winken düstere Zeiten: Sofern nicht nachgerüstet und saniert wird, droht in den nächsten Jahren ein erheblicher Wertverlust und ab 2045 die Sanktionierung.
Angaben des Bundesverbandes der Energie und Wasserwirtschaft (BDEW) zufolge heizten 2021 von insgesamt 43 Millionen Haushalten ca. 50 Prozent mit Gas und 25 Prozent mit Öl. In Summe sind somit aktuell circa 75 Prozent betroffen. In Zahlen sind dies 32 Millionen Haushalte in Deutschland.
Was Neubauten anbelangt, sah das Ganze ein wenig anders aus. Hier lagen Gasheizungen bei rund 26 Prozent. Energieschonende Varianten wie z.B. Wärmepumpen wurden aber schon bei etwa 44 Prozent aller Haushalte gewählt und ca. 23 Prozent nutzten 2021 schon Fernwärme zum Beheizen ihrer Immobilie. Für eine Ölheizung entschieden sich nur rund ein halbes Prozent der Eigentümer.
Die Pläne zur Energieeffizienz werden vor allem Eigentümern, die sich kürzlich für eine Gasheizung entschieden haben, in der Seele schmerzen. Spätestens 2045 hat diese nämlich ausgedient. Bis dahin wird sie womöglich Immobilienbesitzern die Haare vom Kopfe fressen, bedenkt man die aktuellen Gaspreise. Und auch bei einem Verkauf wirkt sich dieser Aspekt negativ aus.
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