Laut des Magazins Business Insider gab es 2020 in Deutschland 2,2 Millionen Wohnungen mehr als 2011. Das ist ein Plus von 5,3 Prozent. Gleichzeitig stieg jedoch die tatsächlich genutzte Wohnfläche um 6,5 Prozent. Das bedeutet, dass die Lage auf dem deutschen
Laut des Magazins Business Insider gab es 2020 in Deutschland 2,2 Millionen Wohnungen mehr als 2011. Das ist ein Plus von 5,3 Prozent. Gleichzeitig stieg jedoch die tatsächlich genutzte Wohnfläche um 6,5 Prozent. Das bedeutet, dass die Lage auf dem deutschen Immobilienmarkt nicht nur angespannt ist, weil zu wenig gebaut wird. Sondern auch, weil der Flächenverbrauch schneller wächst als der Neubau. Die Zahl der Pro-Kopf-Wohnfläche muss berücksichtigt werden, wenn die aktuelle Lage am Wohnungsmarkt verstanden werden soll.
Der Pro-Kopf-Wohnflächenverbrauch sagt aus, wie viel Fläche ein Mensch rechnerisch bewohnt. Lag in den 1950er Jahren die Pro-Kopf-Wohnfläche bei etwa 15 Quadratmetern, waren es in den 80ern schon etwa 35 Quadratmeter. 2020 bewohnte eine Person rein rechnerisch rund 47 Quadratmeter.
Laut Business Insider liegt der Hauptgrund dieser Entwicklung darin, dass immer weniger Menschen in einer gemeinsamen Wohnung leben. Einerseits ist das eine Folge der Zunahme von Single-Haushalten. Singles bewohnen durchschnittlich 68 Quadratmeter. In einem Haushalt mit drei oder mehr Bewohnern stehen diesen durchschnittlich 33 Quadratmeter zur Verfügung.
Andererseits bewohnen auch Senioren größere Immobilien. Oft ist es so, dass ältere Menschen nach dem Auszug der Kinder in der Wohnung wohnen bleiben. Das führt dazu, dass einer allein oder zwei Senioren eine Immobilie bewohnen, in der zuvor drei bis fünf Personen lebten.
Auf das Thema der Pro-Kopf-Wohnfläche machte bereits Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) aufmerksam. Sie wies darauf hin, dass zwar darüber geredet wird, wie das Ess- oder Mobilitätsverhalten das Klima beeinflusse, dass jedoch das Wohnen in diesem Zusammenhang noch kein Thema sei. Gleichzeitig ist ihr bewusst, dass der Staat niemandem vorschreiben kann, auf wie vielen Quadratmetern man zu wohnen hat. Sie schlug allerdings alternative Wohnformen vor – besonders in Großstädten mit vielen Single-Haushalten. Mit großen und attraktiven Gemeinschaftsflächen könnten die Flächen einzelner Wohnungen reduziert werden.
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